Wussten Sie, dass......
die Aquakulturindustrie eine reine Massentierhaltung ist? Das Versprechen, durch Aquakultur die Wildfischerei zu reduzieren, hat sich nicht erfüllt.
Bei der Aquakultur werden Wasserlebewesen wie Fische, Krebstiere, Muscheln und Algen in Aquakultur-Anlagen kontrolliert gezüchtet und aufgezogen. Die Tiere werden dabei in geschützten Umgebungen wie Teichen, Becken oder Meeresfarmen gehalten, um sie gezielt zu vermehren und zu „ernten“. Das Wohl der Fische wird ausschließlich unter dem Aspekt der Ertrags- und Gewinnsteigerung betrachtet. Es handelt sich um eine Massentierhaltung wie bei Landtieren mit allen negativen Begleiterscheinungen. Dies wird jedoch selten in den Medien dargestellt, sodass Verbraucher*innen kaum Einsicht haben oder sinnvolle Hilfen bei der Kaufentscheidung finden.
Zahlen: Für das Jahr 2024 prognostizierte die FAO (Food and Agricultur Organization, Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen) eine weltweite Fischproduktion in Aquakulturen von rund 100,8 Millionen Tonnen Fanggewicht. Aus dem freien Fischfang stammen laut Prognose im Jahr 2024 etwa 90,6 Millionen Tonnen Fisch. In den vergangenen Jahren hat insbesondere die Bedeutung der Aquakultur auf dem Weltmarkt zugelegt.
Der durchschnittliche Konsum von Fisch und Fischereierzeugnisse deutscher Verbraucher summierte sich im Jahr 2023 auf rund 13,4 Kilogramm pro Kopf. Unter das Segment fallen neben Fisch auch Krebs- und Weichtiere wie Krabben oder Garnelen.
Als beliebteste Fischsorte unter den deutschen Konsumenten zählt der Lachs
Am Beispiel von Lachs werden die Probleme der Aquakultur beschrieben:
Lachs ist ein Raubfisch und wird mit Futtermischungen gefüttert, die hauptsächlich aus marinen Quellen wie Fischmehl und Fischöl sowie aus pflanzlichen Quellen wie Soja und Algenöl bestehen.
Dies kann zur Folge haben, dass „Futterfische“ (die Grundlage für Fischmehl und Fischöl) überfischt sind.
Zum Beispiel in Westafrika entstehen immer mehr Fischmehl-Fabriken, wobei die dort hauptsächlich für die Produktion von Fischmehl und Fischöl gefangenen Fische bereits überfischt sind. Die Kleinfischerei leidet darunter. Die sozialen Bedingungen der arbeitenden Menschen in den Fabriken sind oft sehr schlecht. (Quelle https://fair-oceans.info/gemeinsame-erklaerung-zu-den-zerstoererischen-auswirkungen-von-aquakultur-de-en-fr/)
Lachse werden oft in engen Käfigen gehalten, was zu Stress und Verhaltensstörungen führen kann, da sie kaum Bewegungsfreiheit haben. Das Aggressionspotential ist hoch. Nicht klar ist, ob durch das Wegfallen von natürlichen Entwicklungsschritten samt Wanderungen, zusätzlicher Stress entsteht. Durch das enge Zusammenleben und den Transport können Verletzungen entstehen.
Die dichte Haltung begünstigt die Verbreitung von Krankheiten und Parasiten wie der Lachslaus, was zu erhöhtem Medikamenteneinsatz führt und das Wohl der Fische beeinträchtigen kann. Die Sterberate in Fischfarmen in Norwegen 15,4 % im Jahr 2024. Die Zahl der toten Zuchtlachse in der Meerwasserphase lag im Jahr 2024 bei 57,8 Millionen. Besonders die Lachslaus spielt eine große Rolle, wobei sie auch an die Wildlachse weiter gegeben werden, was den Rückgang in deren Fischbestände zusätzlich vergrößert.
Wenn Zuchtlachse aus den Netzen entkommen (Löcher in den Netzen, Unwetter usw.) und sich mit Wildlachsen paaren, wird das ökologische Gleichgewicht stark gestört und kann zum Aussterben der Wildpopulation führen. Gründe können die Abnahme der genetischen Vielfalt durch Zuchtlachse sein, oder der Kampf um Futter, Lebensraum und Fortpflanzungspartner.
Eine Übersicht über die negativen Folgen der Lachszucht zeigt der „Faule Fische Report“ von Foodwatch:
https://www.foodwatch.org/de/mediathek/report-faule-fische-millionen-tote-lachse
https://www.foodwatch.org/fileadmin/-DE/Themen/Tierhaltung/Dokumente/2024-12-04_Faule_Fische_Report.pdf
In dieser Dokumentation sind allgemeine und kritischen Aspekte der Lachsfarmen in Norwegen gezeigt:
Sterberate von Zuchtlachsen: https://www-salmonbusiness-com.translate.goog/mortality-in-norwegian-salmon-farming-down-from-2023-but-still-above-2022-levels/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq