Wussten Sie, dass .…
man sich auch gesund ernähren kann, ohne mehrmals pro Woche Fisch zu essen? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zwar nach wie vor, zweimal pro Woche Fisch zu essen,.…
.....um sich mit langkettigen Omega-3- Fettsäuren und Jod zu versorgen. Aber es ist ernährungswissenschaftlich erwiesen, dass man diese Stoffe auch mit pflanzlicher Kost (Meeresalgen) aufnehmen kann. Fisch kann sogar mit Schadstoffen wie (Methyl-)Quecksilber belastet sein. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Frauen in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, den Verzehr bestimmter Fischarten einzuschränken (genannt werden Schwertfisch, Kabeljau, Weißfisch, Hecht oder Seehecht).
Es geht auf dieser Seite um die Frage, ob das Essen von Fisch notwendig für eine gesunde Ernährung ist oder ob darauf verzichtet werden kann. Auch die Frage, ob eine vegane Ernährung gesund sein kann, soll betrachtet werden. Außerdem wird auf verschiedene Belastungen von Fischen eingegangen, die bei Aufnahme als Nahrung auch für Menschen relevant sein können.
Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat ihre Position zur veganen Ernährung in einem Positionspapier neu bewertet. Dabei betrachtet sie erstmals vier Zieldimensionen einer nachhaltigeren Ernährung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Dimensionen Gesundheit und Umwelt, daneben dann Tierwohl und Soziales. Basis des DGE-Positionspapiers ist eine ausführliche Auswertung der wissenschaftlichen Literatur.
https://www.dge.de/fileadmin/Bilder/wissenschaft/stellungnahmen-positionen/vegane-ernaehrung/Grafik-DGE-Positionspapier-Vegan.pdf
Für die Gesundheit sieht die DGE bei einer veganen Ernährung im Vergleich zu anderen Ernährungsweisen potenzielle Vor-, aber auch Nachteile. Wenn regelmäßig ein Vitamin-B12-Präparat eingenommen wird, kann eine vegane Ernährung für gesunde Erwachsene eine gesundheitsfördernde Ernährung darstellen. Wichtig ist eine ausgewogene Auswahl der Lebensmittel sowie eine ausreichende Zufuhr kritischer Nährstoffe (falls erforderlich, auch als Nährstoffpräparate), Für empfindliche (vulnerable) Gruppen – Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende und ältere Menschen – ist die Datenlage nicht ausreichend, um zu bewerten, wie eine vegane Ernährung sich langfristig auswirkt. Aufgrund möglicher irreversibler Konsequenzen bei Nährstoffmangel muss bei einer veganen Ernährung von Personen dieser Gruppen eine sehr hohe Ernährungskompetenz vorliegen oder eine Ernährungsberatung durch Fachleute erfolgen. Insgesamt gibt die DGE für diese Personen keine Empfehlung.
Bei der Bewertung der Dimension Umwelt durch die DGE wird eine vegane Ernährungsweise als empfehlenswerte Maßnahme angesehen, um Umweltbelastungen durch Nahrungsmittel zu verringern. Als weitere Dimensionen wurden von der DGE Tierwohl und Soziales identifiziert. Sie wurden aber nicht miteinbezogen, da die Bewertung der Auswirkung dieser Aspekte von Ernährungsweisen noch nicht ausreichend etabliert sind. In Bezug auf das Tierwohl ist aber davon auszugehen, dass eine vegane Ernährung dabei positiv bewertet würde.
(Quelle: Ernährungs Umschau international | 7/2024, Neubewertung der DGE-Position zu veganer Ernährung, Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)) www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2024/03_24/EU03_2024_M158_M166_Online.pdf
Unabhängig vom neuen Positionspapier zur veganen Ernährung empfiehlt die DGE generell eine Ernährung mit einem deutlich reduzierten Anteil tierischer Lebensmittel gegenüber dem aktuellen durchschnittlichen Speiseplan. Dabei berücksichtigt die Empfehlung sowohl gesundheits- als auch umweltrelevante Aspekte. Allerdings werden auch hierbei keine Tierwohl-Aspekte berücksichtigt und es wird weiterhin empfohlen, dass Fisch regelmäßig gegessen werden sollte: „Fisch jede Woche – bei Fleisch und Wurst ist weniger mehr • Pro Woche können 1 bis 2 Portionen Fisch auf den Tisch kommen. 1 Portion entspricht rund 120 g Seefisch (wie Kabeljau oder Rotbarsch) oder fettreichen Fisch (wie Lachs, Makrele oder Hering)“. (Quelle: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-ernaehrungskreis/fleisch-wurst-fisch-und-eier/)
Ein immer wieder genanntes Argument für das Essen von Fisch sind ist die Versorgung mit "Omega-3 Fettsäuren", die nur in fetten Meeresfischen reichlich vorhanden seien. Eine gute Übersicht zu diesem Thema findet man beim Arbeitskreis Omega-3 e.V. (https://ak-omega-3.de/omega-3-produkte/). Demnach sind Omega-3-Fettsäuren lebensnotwendig (essenziell), da unser Körper sie nicht selbst bilden kann. Deshalb müssen wir sie regelmäßig mit unserer Nahrung aufnehmen. Die aktivsten Omega-3-Fettsäuren sind EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Sie sind in fettreichen Kaltwasserfischen wie Hering, Makrele, Lachs oder Thunfisch enthalten, aber auch in Krill (arktische Kleinstkrebse) sowie in bestimmten Mikroalgen aus dem Meer. In pflanzlichen Fetten und Ölen kommt eine andere Fettsäure vor, alpha-Linolensäure (ALA). Diese ist eine Art „Vorstufe“, die in unserem Körper in geringem Maße in EPA und DHA umgewandelt werden kann. Um aber ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu erhalten, sollte man entweder Meeresfische oder Nahrungsergänzungsmittel (Supplemente), beispielsweise auf Mikroalgen-Basis, zu sich nehmen. Bei den Supplementen, die auch vegan sind, wenn sie auf Algenbasis hergestellt werden, ist darauf zu achten, dass sie tatsächlich EPA/DHA enthalten.
Ein weiteres Thema der gesunden Ernährung, speziell während der Schwangerschaft und in der Stillperiode, stellen mögliche Schadstoffe dar, die durch den Verzehr von Fischen aufgenommen und weiter gegeben werden. In diesen Phasen sollten nur Fischarten mit vergleichsweise geringen Quecksilber-Gehalten verzehrt werden. Je nach Belastung des Gewässers, dem Alter und der Art der Fische können diese unterschiedlich hoch belastet sein. Raubfische wie Schwertfisch, Heilbutt, Hecht, Seeteufel, Thunfisch oder Rotbarsch sind allgemein höher mit Quecksilber belastet als Friedfische. Durch rechtliche Regelungen sind EU-weit Höchstgehalte für Quecksilber in Fischen und Fischereierzeugnissen festgelegt. Bei Einhaltung dieser Höchstgehalte, die durch die Lebensmittelüberwachung der Länder kontrolliert werden, ist eine gesundheitliche Gefährdung der Allgemeinbevölkerung bei in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten nicht zu erwarten. Das gilt allerdings nicht bei vulnerablen Gruppen. (Quelle https://www.bmuv.de/themen/gesundheit/lebensmittelsicherheit/verbrauchertipps-gesundheit-und-lebensmittelsicherheit#c15513