Wussten Sie……
dass durch den Klimawandel die Erwärmung der Meere ansteigt und dadurch auf verschiedenen Ebenen das Wohl der Fische negativ beeinflusst?
Durch die ansteigenden Meeres-Temperaturen werden Fische, die kältere Temperaturen für ihr Überleben benötigen, negativ beeinträchtigt. Sowohl ihre Nahrungssuche als auch ihre Fortpflanzungsbedingungen verändern sich so rasch, dass sie sich nicht anpassen können. Wenn es ihnen gelingt, in kältere oder tiefere Gewässer zu fliehen, ist dies meist nur für kurze Zeit ein Ausweg. Dort stehen sie in Konkurrenz mit dortigen Arten und verändern die dortige Biodiversität. Diese Verschiebung findet in den gesamten Ozeanen und Meeren statt.
Da bei höheren Wassertemperaturen weniger Sauerstoff im Wasser enthalten ist, kann es zu sog. sauerstoffarmen Zonen oder „Todeszonen“ kommen. An der Ostseeküste rund um Rostock wurden im Spätsommer 2025 unzählige tote Fische an die Küste gespült. Als Ursache vermutete man Sauerstoffmangel.
Mit den steigenden Wassertemperaturen und Aufnehmen des CO2 aus der Atmosphäre geht auch eine Änderung des pH-Wertes (Säuregehalt) des Meerwassers einher, welches großen Einfluss auf kalkbildende Meerestiere haben kann. Besonders betroffen sind Planktonarten, die wiederum unseren überlebensnotwendigen Sauerstoff bilden.
Bei höheren Wassertemperaturen kann sich die Aktivität von Parasiten und Krankheitserregern steigern und somit eine Gefahr für Fische sein.
Am Beispiel des Herings in der westlichen Ostsee sollen exemplarisch einige Zusammenhänge aufgezeigt werden, die mit dem Klimawandel einhergehen und die Populationen so unter Druck setzen, dass die Bestände bedroht sind.
Das Thünen-Institut hat dazu eine Multimediareportage gestaltet.
„Der Heringsbestand der westlichen Ostsee, Brotfisch der vorpommerschen Küstenfischerei, produziert seit Jahren immer weniger Nachwuchs. Inzwischen ist der Bestand derart geschrumpft, dass er fast nicht mehr befischt werden darf. In unserer Multimedia-Reportage erklären wir, was der Klimawandel mit dem ausbleibenden Nachwuchs zu tun hat, wie wir das herausgefunden haben und welche Möglichkeiten es gibt, den Bestand wieder aufzubauen. (Zuletzt aktualisiert am 05.06.2025.)“
Der Heringsbestand westliche Ostsee nimmt ständig ab, trotz geringeren Fangquoten. Das Hauptlaichgebiet ist der Greifswalder Bodden, dort laichen die Heringe im Frühjahr an den Wasserpflanzen. Durch den Klimawandel heizt sich das Wasser schneller auf, was zu einem zeitigeren Laichbeginn führt. Außerdem entwickeln sich die Eier schneller und die Larven schlüpfen früher und benötigen rund 3 Wochen früher Nahrung, welche hauptsächlich aus Zooplankton besteht. Das Wachstum des Zooplanktons ist jedoch „lichtgesteuert“, also vom Sonnenlicht abhängig, und steht nicht so früh für die hungrigen Larven des Herings zu Verfügung wie es in den Jahrzehnten früher war. Als Folge verhungert ein großer Teil der Fischlarven.
Zusätzlich zu diesen Faktoren (früher Laichbeginn, spätere Futterverfügbarkeit) sind Überdüngung, Vermüllung und Sauerstoffmangel weitere Faktoren, die den Bestand des Herings beeinträchtigen.
Allgemeine Info zur Erwärmung der Meere
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/meere-ozeane-report-100.html